Helau–Alaaf–Denkste

IndianderEs naht die Karnevalssaison mit großen Schritten. Aber in diesem Jahr doch irgendwie anders. Große Festumzüge und Feiern finden unter polizeilicher Bewachung statt (mit echten Maschinenpistolen), Festplätze werden mit “Nizza-Sperren” gesichert, und unbotmäßige Büttenredner hat man schon im Voraus vergrault. Den Vogel abgeschossen hat aber jetzt der Kölner Verein „Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. (ÖgG)“. Na ja, nach dem Namen des Vereins zu urteilen könnte es ja darum gehen, die üblichen Kloppereien zwischen Besoffenen zu später Kanervalsstunde zu unterbinden. Oder aber die Versuche so manches “erst seit kurzem hier seienden”, den feucht-fröhlichen Trubel für den einen oder anderen Griff südlich der weiblichen Gürtellinie zu nutzen.

Weit gefehlt, es geht um etwas ganz anders. Lesen Sie selbst:

Nein, es geht nicht um Wirtshausschlägereien und auch nicht um sexuelle Übergriffe. Es geht um Kostüme, die diesen Hütern der politisch-korrekten Moral ein Dorn im Auge sind. Mit einer Plakatkampagne gehen sie dagegen vor. Doch ergötzen wir uns zunächst mal an der zugehörigen Pressemitteilung:

“Denn einige Kostüme stärken rassistische und stereotype Bilder. Europäer_innen benutz(t)en diese Bilder, um Ausbeutung und Unterdrückung von bestimmten Menschengruppen zu rechtfertigen. Dies ist den wenigsten Träger_innen der Kostüme bewusst. Die Zeit des Kolonialismus und der sogenannten „Entdeckungen“, die mit Massenmorden und anderen Gräueltaten einhergingen, wird bislang nicht ausreichend aufgearbeitet. Das sog. „Indianderkostüm“ und andere diskriminierende und teils romantisierende Bilder bestimmter Gruppen geben die Älteren so immer wieder an die nächste Generation weiter.

Auch Menschen, die sich als Trans_Frauen, im Karneval verkleiden, sind sich der stigmatisierenden Wirkung ihrer Kostümierungen wohl in den seltensten Fällen bewusst. Die Kostüme stärken Stereotype, die Ungleichbehandlungen rechtfertigen, jedes Jahr aufs Neue.”

Das war jetzt nur ein Ausschnitt aus der gesamten Pressemitteilung, sollte aber reichen. Oder nein, einen weiteren Ausschnitt hab ich noch:

„Ich bin kein Kostüm!“ ist eine Plakatkampagne, die vom Forum gegen Rassismus und Diskriminierung auch in Deutschland aufgegriffen und mit Geldern des Antidiskriminierungsverbands Deutschland, der Amadeo Antonio Stiftung sowie dem Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V. durchgeführt wird.”

Oha, mit der Amedeo-Antonio-Stiftung und den Linken sind ja schon zwei der üblichen Verdächtigen dabei, wenn es um die kollektive Umerziehung geht.

Schauen wir uns einmal die einzelnen Plakatmotive an. Ich erlaube mir, diese ein wenig zu kommentieren.

Geisha  Asiatin vs. Geisha

Tja, so ein Geisha-Kleid, so es denn ein Original ist, ist sündhaft teuer und obendrein nur mit viel Übung anzulegen. Weshalb ich dem abgebildeten Mädel sofort glaube, dass sie das nicht ist.

Mullah MUFL vs. Terrorist

Auch hier glaubt man der Bildaussage sofort. Ist der Bube doch noch zu jung, um sich einen standesgemäßen Bart wachsen zu lassen. Und das mit dem Bombenbauen wird er wohl auch noch nicht so gut beherrschen. Geben wir ihm noch ein paar Jahre.

Schleiereule Schleier vs. Eule

Na, hier ist der Unterschied doch wohl eindeutig. Die linke Dame ist authentisch, die rechte eine billige (und diskriminierende) Karnevalskopie. Fälschlicherweise hat sie sich den Schleier bis über die Nase gezogen. Das wird es Wirklichkeit nie geben, denn so kann der Herr des Hauses ja nicht sehen, wo er draufhauen muss, wenn die Alte aufmucken sollte.

Neger Negerin vs. Angemalte

Zugegeben, die Dame links ähnelt der geschwärzten Dame rechts nicht so sehr. Aber vielleicht ihre Oma?

Indianer  Apanatschi vs. Nscho-tschi

Die edlen Rothäute sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren. Jeans, Pullover und einen mürrischen Blick. Da gefällt mir die Karnevalsmaid deutlich besser. Hat auch nicht so einen dicken…

Transe  Transe vs. Tucke

Die Umwandlung ist doch bei der Person links recht gut gelungen. Aber vielleicht wird sie ja durch den Anblick der Faschingstucke rechts an ihr früheres Leben erinnert. Oder aber, sie ist eine echte Frau? Dann fühlt sie sich wohl durch diese Karikatur der Weiblichkeit beleidigt.

Sarkasmus? Aber klar, anders ist das ja kaum zu ertragen. Es ist ja wohl das Allerletzte, dass uns die allgegenwärtigen Volkserzieher und Schuldeinreder jetzt auch noch verbieten wollen, uns zu Fasching zu verkleiden. Vermutlich gehen sie selbst zum Lachen auf die Toilette. Auf die Unisextoilette, selbstverständlich.

Eine Karnevalsmaske ist aber derzeit noch erhältlich, etwa hier. Oha, die Bundeskasperin.

Angie Angie-Maske

Vorsicht, denn schon in § 95 des Reichsstrafgesetzbuches von 1871 heißt es:

„Wer den Kaiser, seinen Landesherrn oder während seines Aufenthalts in einem Bundesstaate dessen Landesherrn beleidigt, wird mit Gefängnis nicht unter zwei Monaten oder mit Festungshaft bis zu fünf Jahren bestraft.“

Muttimasken werde ich also besser meiden. Und mich jetzt als ein ganz übler, rassistischer Finsterling outen. Denn dieses Foto, vor rund 15 Jahren entstanden, zeigt mich im Bühnenzimmer einer Faschingsveranstaltung.

Völlig daneben  Völlig daneben

Nicht nur, dass ich mich vermittels eines Kaftans als Scheich kostümiert habe (den Palästinenserfeudel hatte ich schon abgenommen), nein, ich lenze hier auch noch alkoholische Getränke. Die muselmanische Gemeinde dürfte zurecht empört sein.

Aber das ist sie ja eigentlich immer.

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