Zweierlei Maß

Zwei Fotos, zwei Geschichten, zweierlei Maß.

Foto eins stammt vom heutigen Tag. Es zeigt ein Transparent, welches die “Identitäre Bewegung” an den als Kunstwerk deklarierten Bussen angebracht hat, die auf dem Dresdner Neumarkt hochkant stehen. Die Busse sollen an die Kriegsopfer in Aleppo gemahnen.

Banner Transparent der “Identitären”

Das Transparent trägt die Schriftzüge “Eure Politik ist Schrott” und “Keine Interventionskriege – Keine Waffenlieferungen – Keine Migration”

Weder Stadt noch Polizei konnten eine Straftat erkennen, da weder der Inhalt des Transparents strafbewehrt war, noch eine Sachbeschädigung vorlag.

Dennoch verfiel die Presse, mal wieder, in Schnappatmung. Wobei sich besonders die “Sächsische Zeitung” hervortat, wie man hier nachlesen kann. Man beachte die Wortwahl, schon in der Überschrift: “Rechtextreme” taucht da auf, und “missbrauchen”.

In aller Ausführlichkeit kommt auch Kunsthaus-Leiterin Christiane Mennicke-Schwarz (merke: Vorsicht vor Frauen mit Doppelnamen) zu Wort, Gegner der umstritten Kunstaktion dagegen gar nicht.

2017-02-14 13.14.35 Mit Sorge schaut der Reformator….

Schließlich wird auch eine Nähe der Identitären zu Pegida daran festgemacht, dass sich Lutz Bachmann vor den Bussen samt Transparent fotografiert hat. Sollte sich also Lutz Bachmann mal vor einer öffentlichen Bedürfnisanstalt fotografieren, dann sollte man als politisch korrekt denkender Mensch jenes Örtchen demnächst boykottieren. Und wenn es noch so pressiert.

Bedenklich am Rande: auch andere Zettel wurden von der Umzäunung der Busse entfernt. Etwa mit der Aufschrift „Busse vors Kanzleramt“. Soviel zum ergebnisoffenen Dialog.

Aber kommen wir zu Foto zwei. Es entstand vor rund einer Woche, am Rande einer Kranzniederlegung der AfD auf dem Dresdner Altmarkt.

Bildbeschreibung Hetze? Niemals!

Linke Gegendemonstranten schrien sich die Kehlen heiser und zeigten unter anderen dieses Plakat.

Die Reaktion der Presse? Gleich Null! Lediglich am Rande wurde erwähnt, das hier “linke Gegendemonstranten” protestierten.

Man beachte auch hier die Wortwahl: “Gegendemonstranten”, nicht etwa “Linksextreme”, und “protestieren”, nicht etwa “eine Gedenkveranstaltung missbrauchen”.

Inwieweit dieses Plakat den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt, wurde natürlich nicht einmal im Ansatz untersucht. Und das es abgesehen davon ganz ohne Zweifel die Trauer all jener in den Dreck zieht, die in der Bombennacht 1945 Opfer zu beklagen hatten, ist keine Silbe wert.

Fazit: zwei Plakate, zweierlei Maß. Die sogenannten “etablierten” Medien schaffen es einfach nicht, über ihren Schatten zu springen. Na, sollen sie mal. Die Abozahlen, so hört man, sprechen ja ihre eigene Sprache.

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