Die rostigen Busse auf dem Dresdner Neumarkt haben 57 000 Euro gekostet. Das sagte Christiane Mennicke-Schwarz, Leiterin des Kunsthauses. Und sie betonte weiterhin: nur 14.400 Euro der Ausgaben habe die Stadt beigesteuert.
Ehrlich, dass kam mir nicht geheuer vor. Denn sicher hat die Stadt, eben als „die Stadt“ wirklich nur 14 000 Euro beigesteuert. Aber es gibt ja auch Umwege, über die Staatsvermögen und Steuergelder in Volkserziehungsprojekte umgeleitet werden können. Und so habe ich mir den rechtlichen Status der weiteren Förderer dieses Projektes mal angesehen.
- Kunsthaus Dresden – eine Einrichtung der Stadt, komplett von dieser finanziert
- Stiftung Kunst & Musik für Dresden – das Stiftungskapital setzt sich zusammen aus einem Sondervermögen, welches die Stadt Dresden von der Commerzbank erhalten hat und einer maßgeblichen Zustiftung der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, also zumindest im Falle der Sparkasse aus Mitteln der Kommunen, die Commerzbank dagegen ist tatsächlich ein privatwirtschaftlicher Sponsor
- Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden – die Sparkassen sind im Besitz der Kommunen und des Freistaates, es handelt sich also nicht um „privates“ Geld
- Kunstkommission für Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Dresden – spielt eine unklare Rolle
- Stiftung Osterberg für Kunst & Kultur – OK, das ist ein privater Sponsor, das Stiftungskapital stammt aus Privatvermögen
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden – na, die Bundeswehr existiert ja auch ausschließlich durch Steuergelder und sollte diese lieber in bessere Ausrüstung stecken
Fazit: klar privates Kapital kam tatsächlich nur von der Osterberg-Stiftung. Im Falle der Stiftung Kunst& Musik steckt über die Commerzbank zumindest teilweise privates Kapital drin. Alle anderen Förderer aber leben von Steuergeldern, oder im Falle der Sparkassen: von Staatsvermögen.
Aber mal, ehrlich: hat uns das jetzt gewundert?